Hans Jüchser wurde 1894 in Chemnitz geboren und studierte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zunächst an der Kunstgewerbeschule in Dresden und von 1922 bis 1928 an der Dresdner Kunstakademie bei Otto Hettner und Ludwig von Hofmann. Anfang der 1930er Jahre war er Mitglied bei der Assoziation revolutionärer bildender Künstler, einem Zusammenschluss kommunistischer Künstler, der im Zuge der Machtergreifung der Nationalsozialisten aufgelöst wurde. Während der NS-Zeit wurden mehrere Werke Jüchsers aus öffentlichen Sammlungen entfernt und vernichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte Jüchser seine Karriere in Dresden fort. Dieses Porträt zeigt ihn selbst in beiger Jacke mit rotem Einstecktuch, einem gelben Schal und einer Zigarette in der rechten Hand. Im Gegensatz zu anderen Künstlerselbstporträts verzichtet Jüchser auf eine Darstellung bei der Arbeit oder mit Malutensilien. Lediglich die abstrakte Komposition im Hintergrund verweist auf den Beruf des Dargestellten. (MW)