Das ursprüngliche Metier von Ilse Scharge-Nebel (1904–1988) war die Veredelung vorhandener Gläser aus der industriellen Glasproduktion. Nach 1950 ging sie häufiger dazu über, auch eigene Glasformen zu entwerfen, da ihre Dekorvorstellungen nicht immer zum vorhandenen Formenrepertoire passten. „Darum darf und muß ein Dekor nicht nur eine Oberflächengestaltung sein, sondern der Dekor muß zum Bestandteil des Materials werden und diesem formsteigernd innewohnen.“ Diesen Anspruch erkennt man auch in der Fußschale, deren offene Kelchform das Licht einfängt. Im dicken Hüttenglas mit seinen farbigen Schichten kommt das tiefgeschliffene Strahlen- und Tropfendekor ideal zur Geltung.
Erworben von der Entwerferin, 1965.