Dieses Blatt ist eine Satire auf den Aufstand der Jakobiten 1745. Dieser Aufstand entwickelte sich unter Charles Edward Stuart (1720-1788), Sohn von James Francis Edward Stuart, des im Exil lebenden Thronprätendenten auf den Thron Großbritanniens und Irlands. Charles versuchte zusammen mit den Jakobiten Großbritannien zu bezwingen und sich den Thron zurück zu holen. Trotz vieler Anhänger, die er um sich scharte, scheiterte er letztendlich. Das Blatt zeigt nun eine Szene auf einem öffentlichen Platz, ein deutscher Text darunter erklärt kurz das Geschehen und ist als Warnung zu verstehen. Auffällig ist, dass an manchen Stellen, insbesondere im Schriftzug oben am Blattrand, die "N"s falsch herum geschrieben sind.
Man sieht im Vordergrund eine Kutsche, die von einem Pferdegespann von links nach rechts über einen öffentlichen Platz gezogen wird. In der Kutsche sitzt Charles Edward Stuart, auf dem Kutschbock sitzt Louis XV., als Postillion dient der Papst. Ganz links wird die Kutsche von einer Gruppen Schotten mit Bannern begleitet. Im Hintergrund sind das Admiralitätsgebäude, der St. James's Palace und die Westminster Abbey zu erkennen. Davor sind stereotype Bilder des römischen Katholizismus, das Verbrennen auf dem Scheiterhaufen links, die Kreuzanbetung rechts daneben oder eine Priester-Prozession ganz rechts, zu sehen. Unklar ist, wer das Blatt gestochen hat. Außerdem lohnt sich ein visueller Vergleich mit einem Exemplar des British Museums in London, denn wie unschwer erkennbar ist, wurden Teile des Stichs ausgeschnitten und ersetzt, so fehlen ganze Szenen, die die Bildaussage ergänzen sowie ein Bildnis unter dem Stich zwischen den Textteilen. Als Vorlage nennt das Londoner Museum den britischen Kupferstecher und Kartografen Charles Mosley (1720-1756).
Signatur: Ausgegeben vermög einer Parlaments Acte 1745.
Beschriftung: [Schriftband] DES PRAETENDENTEN TRIVMPH oder Die Rebellion in Schottland, an alle Liebhaber des Gottes-diensts und der Freyheit.
Wasserzeichen: vorhanden, rechter Blattrand.