Kartoffeldämpfer wurden häufig für die Schweinemast eingesetzt, da die Kartoffel als Hauptfuttermittel diente. Schweine können die Erdfrucht im rohen Zustand nicht verdauen, weswegen diese zuerst gekocht werden muss. Der mobile Dampfkessel ermöglicht es, große Mengen Kartoffeln auf Vorrat zu säubern und zu dämpfen.
Die Ortsgemeinde Uhler (Rhein-Hunsrück-Kreis) kaufte diesen Kartoffeldämpfer 1937 von der Firma Gotthardt & Kühne. Um 1950 übernahm ihn die Gemeinde Eppenrod und nutzte ihn gemeinschaftlich für die Schweinemast. Auch benachbarte Gemeinden konnten den Dämpfer ausleihen.
Ging etwas am Kartoffeldämpfer kaputt, reparierte man es selbstständig oder tauschte die defekten Teile aus. So stammt beispielsweise die hintere Achse von einer Dreschmaschine und die Vordere von einem Ackerwagen mit Gummibereifung.
Nach dem Rückgang der Schweinezucht verkaufte die Gemeinde den Dämpfer an drei Privatpersonen.
Mitte der 1990er Jahre übergab ihn der letzte Besitzer an das Freilichtmuseum, wo er noch bis 2007 bei Veranstaltungen vorgeführt und genutzt wurde. Der Dampfkessel ist heute leider defekt.