Porträt Johann Hülsemann. Der deutsche Theologe wird hier als frontales Halbfigurenbild gezeigt. Sein Blick führt rechts am Betrachter vorbei. Statt mit einer Perücke präsentiert er sich hier mit schütterem Haar an den Seiten und Kinn- sowie Schnurrbart. Seine Kleidung besteht aus einer Halskrause und einer dunklen Robe, wie sie viele Geistliche und Gelehrte trugen. Unter seinem rechten Arm trägt er ein Buch und hält eine Kappe mit Daumen und Zeigefinger. Die linke Hand bildet eine Faust vor dem Rumpf. Der Kopf des Dargestellten wirkt im Vergleich zum Rest des Körpers verhältnismäßig klein. Das Bildnis ist oval gefasst, darunter folgt eine Beschriftung, die den Namen, das Alter und die Tätigkeiten des Dargestellten angibt. Dazu gibt es einen Spruch über Hülsemann.
Johann Hülsemann hat an der Universität von Wittenberg studiert. Danach hielt er zunächst in Leipzig Vorlesungen, bevor er Professor in Wittenberg wurde. Ab 1630 war er wieder in Leipzig. Zunächst als Gesandter geschickt, arbeitete er ab 1645 als Leiter beim Colloquium Thorn, danach wurde er an der Leipziger Universität Professor, Pfarrer der St. Nikolaus-Kirche und noch etwas später als Superintendent eingesetzt.
Im Blatt sind keine Angaben über den Hersteller oder die Vorzeichnung des Kupferstichs gemacht worden. Aber die Datierung ist abschätzbar, da in der Beschriftung die Angabe darüber gemacht wurde, dass der Porträtierte zum Zeitpunkt der Herstellung des Blattes wohl 49 Jahre alt gewesen sein soll. Also wurde der Stich um 1651 oder später erstellt. Es gibt ein weiteres Bildnis mit gleichem, leicht abweichenden Motiv, in dem der Dargestellte 32 Jahre alt sein soll. Es befindet sich heute im Gleimhaus in Halberstadt. Daher ist nicht auszuschließen, dass der Stecher des vorliegenden Blattes auch das Halberstädter Blatt gestochen haben könnte.
Beschriftung: IOHANNES HULSMANNUS. S. S. THEOL. DOCTOR et Professor Publ. Wittenb. Ao. aetat 49 christi 1651. Eschivet Hulsmanj paitem manus amula vero. Totius pictor maximus ipse suj est. Quantum omnis alrj, tantum avy, hic pectore pollet, Et simul aetatem praetorit ipse suam.