Porträt von Erasmus Schmidt. Der deutsche Mathematiker ist in dieser Ansicht als Brustbild nach rechts dargestellt. Sein interessierter Blick führt links am Betrachter vorbei. Anstelle einer Perücke präsentiert er sich hier mit seiner natürlichen Haartracht und Vollbart. Seine Kleidung scheint die eines Gelehrten zu sein mit verzierter Weste unter der Robe. Das Bildnis ist oval gefasst und eine Inschrift im Rahmen benennt seine Haupttätigkeit. Unter dem Bildnis erscheint ein Textabschnitt in lateinischer Sprache.
Der in Delitzsch geborene Sohn des Bürgermeisters Erasmus Schmidt ging 1590 an die Universität in Wittenberg und absolvierte dort bis 1593 ein Studium der Philosophie. Direkt im Anschluss gab er dort private Vorlesungen über griechische Sprache und Mathematik. 1597 wurde er, nach einer missglückten Ungarnreise, als Adjunkt an die philosophische Fakultät aufgenommen, noch im selben Jahr wurde er Professor für griechische Sprache in Wittenberg. Er verfasste verschiedene Bücher, war sieben Mal Dekan der philosophischen Fakultät und wurde 1614 neben seinem Amt als Professor für hebräische Sprache auch noch Professor für niedere Mathematik.
Das Bildnis wurde als Kupferstich von dem unbekannten Stecher G. C. Seitz ausgeführt. Eine direkte Vorlage ist nicht bekannt. Das Blatt hat auf der Rückseite weiteren Text, sodass es der Publikation von Gottlieb Spizel, "Templum honoris reseratum (...)" von 1673 zugeordnet werden kann. Ein weiteres Exemplar des Blattes besitzen die Universitätsbibliothek zu Leipzig und die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.
Signatur: G. C. Seitz sc. (p) 344. (XLIV.)
Beschriftung: [Medaillon] ERASMUS SCHMIDIUS. LINGUAE GRAECAE ET ART. MATHEMAT. IN ACAD. WITTEBERG. PROF. P.
ERASMUS SCHMIDIUS.