Wenngleich im 16. Jahrhundert reformatorisches Gedankengut im Bistum Minden auf fruchtbaren Boden fiel und die Bischöfe mehrheitlich der protestantischen Lehre zugeneigt waren, wurde ein offener Glaubensübertritt bis zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs vermieden. Im Zuge des Westfälischen Friedens fiel das Bistum als weltliches Fürstentum Minden an die Markgrafschaft Brandeneburg.
Graf Anton von Holstein-Schaumburg (reg. 1566–1582) stand anders als seine Vorgänger und Nachfolger auf dem Mindener Bischofsstuhl, die zu großen Teilen aus dem Haus Braunschweig-Lüneburg stammten, reformatorischem Gedankengut deutlich distanzierter gegenüber. In seine Herrschaftszeit fällt die Prägung dieses Groschens, der auf seiner Vorderseite den Wappenschild sowie die Titulatur des Münzherrn in der Umschrift zeigt. Auf der Rückseite ist der gekrönte Doppeladler mit einem Reichsapfel auf der Brust zu sehen; die Umschrift nennt die Titulatur Kaiser Rudolfs II.
[Nicolas Schmitt]