Der Würzburger Hofbildhauer Johann Peter Wagner (1730–1809) schuf die Madonna mit schlafendem Jesuskind gleich in mehreren, einander ähnlichen Versionen (Museum für Franken
Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg, Liebighaus Frankfurt/M.). Als Vorbild könnten die thematisch gleichen Terrakottareliefs des Bologneser Künstlers Guiseppe Maria Mazza (1653–1741) gedient haben. Der Bildtypus der Madonna mit schlafendem Jesuskind nimmt Pietádarstellungen vorweg und verweist auf den kommenden Kreuzestod – ein Motiv, das schon in Parmigianinos Madonna mit dem langen Hals (1535) eindrucksvoll dargestellt ist. Das Relief ist am Gewandsaum Mariens signiert. Die Rückseite weist Bearbeitungsspuren an einem früheren Relief auf, welches in Ansätzen zwar noch erkennbar, aber thematisch nicht mehr eindeutig identifizierbar ist.
Das Museum besitzt ein weiteres ovales Alabasterrelief Wagners mit der Darstellung des Würzburger Heiligen Aquilinus.
Ankauf von Gertrud von Nordeck, 1922.