Im 16. Jahrhundert erlebte die bleiglasierte Keramik in Süddeutschland eine künstlerische Blüte. Nürnberg übernahm dabei die führende Rolle. Es waren vor allem Mitglieder der Familie Preuning, die seit dem 2. Viertel des 16. Jahrhunderts bis in den Anfang des 17. Jahrhunderts eine florierende Werkstatt unterhielten. Die hauptsächlich der Repräsentation dienenden Krüge Paul Preunings und seiner Nachfolger zeichnen sich durch eine intensive Farbigkeit der Blei- und Zinnglasuren aus. Charakteristisch ist die Einteilung der Gefäßoberfläche in Zonen durch ein oder mehrere Arkadenreihen. Die Freiflächen sind oftmals mit biblischen, mythologischen Figuren oder anderen Schmuckauflagen dekoriert, die meist aus Modeln geformt wurden – bei unserem Krug mit dem gekreuzigten Christus, Maria und Johannes.
Ankauf 1903.