Porträt Benedetto Marcello. Der italienische Komponist ist hier als Brustbild nach links wiedergegeben. Er stützt den Kopf auf seine linke Hand und mustert den Betrachter. Er trägt eine Perücke, Wams mit Hemd mit Rüschen darunter und ein Jabot. Das Bildnis ist oval gefasst, oben mit einer Öse an einem Haken befestigt und darunter erscheint ein beschlagenens Schild mit seinem Namen und seinen Lebensdaten. Dahinter kreuzen sich zwei Lorbeerzweige.
Benedetto Marcello stammt aus einer Advokatenfamilie und hat Jura studiert. 1711 wurde er in den Rat der Vierzig von Venedig bis 1725 aufgenommen. Ab 1730 wurde er als Gouverneur von Venedig nach Pola in Istrien (heute Kroatien) geschickt, kehrte aber, weil er das dortige Klima nicht vertrug 1737 zurück. Ein Jahr später wurde er nach Brescia als Camerlengo gesandt. Dort starb er 1738 im Alter von 53 Jahren. Nebenbei hat Marcello immer Musik gemacht. Er bezeichnete sich selbst als Laienkomponist, nahm aber später Kompositionsstudien bei Francesco Gasparini und Antonio Lotti. Seine erste Vertonung italienischer Psalmenparaphrasen "L’Estro Poetico-Armonico" brachte ihm 1724 europaweiten Ruhm ein.
Während das Bildnis als Lithographie ausgeführt wurde, ist der Rahmen und das Schild als Radierung ausgeführt. Es gibt jedoch keinen sichtbaren Plattenrand. Vorlage dürfte ein Gemälde sein, das sich heute im Palazzo Pisani in Venedig befindet. Das Blatt wurde in dem Buch "Les clavecinistes de 1637 à 1790: Histoire du Clavecin Portraits et Biographies des célèbres clavecinistes par Amédée Méreaux" von 1867 veröffentlicht.
Signatur: Alfred Lemoine lith. Imp. Bertauts, Paris. ÉDITION - MEREAUX. HEUGEL & CIE. EDITEURS AU MÉNESTREL, 2bis. rue Vivienne.
Beschriftung: [Medaillon] LES CLAVECINISTES
BENEDETTO MARCELLO Né à Venise en 1686._ Mort à Brescia en 1739.
Quelle: Amédée Méreaux: Les Clavecinistes de 1637 à 1790 : histoire du clavecin ; portraits et biographies des célèbres clavecinistes avec exemples et notes sur le style et l'exécution de leurs oeuvres… – Paris : Heugel, 1867 (Porträt Marcello ungez. nach S. 56)