Zu diesem nicht ausgeführten Entwurf zur Nordwestwand des ersten Gesellschaftszimmers in der Wohnung Friedrich Wilhelms IV. im Berliner Schloss vgl. auch die Angaben zum zweiten Gesellschaftszimmer (Inv. SM 22a.10) und zum Entree (Inv. SM 22a.12). Für die Wände war roter Seidenstoff mit goldenen Reliefmedaillons auf blauem Grund vorgesehen. Das Mobiliar sollte aus acht Sesseln und einem Sofa mit „Hippogreifen und Laubwerk“ in den Seitenwangen, sowie sechs Stühlen mit trapezförmigen Lehnen bestehen (SPSG, Plansammlung, Akte 388, fol. 49 ff.). Damit erinnert das vergoldete Mobiliar an die später für den Salon der kronprinzlichen Wohnung ausgeführten Sessel (Inv. SM 43a.33). Das Dekorationsschema ist pompejanischen Wänden entlehnt und mit den Raumausstattungen des Schinkel-Pavillons im Park von Schloss Charlottenburg vergleichbar. Eine Farblithographie des Blattes ist 1869 in das Mappenwerk von Martin Gropius aufgenommen worden (Lit.: Carl Friedrich Schinkel. Decorationen innerer Räume, hrsg. von Martin Gropius, Berlin 1869, Taf. 5). Eine weitere Lithographie im nachlass ist wohl als Vorbereitung zur Gropius-Publikation entstanden (Inv. SM 51.72). Zur Wohnung Friedrich Wilhelms IV. im Berliner Schloss allgemein vgl. die Angaben zu Inv. SM 34.54.
Text: Birgit Kropmanns (2012)