Am 1. November 1700 starb König Karl II. von Spanien. Da er kinderlos verstarb, endete mit ihm die Linie der spanischen Habsburger. Auf die Nachfolge erhoben Österreich und Frankreich Anspruch: Kaiser Leopold I. forderte das Königreich Spanien für seinen zweiten Sohn, Erzherzog Karl, den späteren Kaiser Karl VI. Der französische König Ludwig XIV. beanspruchte den spanischen Thron für seinen Enkel, Philipp von Anjou und proklamierte ihn 1701 zum König von Spanien. Dies löste den Spanischen Erbfolgekrieg aus, der bis 1713/14 dauern sollte.
Unter den Prägungen, die auf die Thronfolge in Spanien ausgegeben wurden, ist dieser Jeton. Er zeigt auf der Vorderseite Luis Manuel Fernández de Portocarrero, den Kardinal von Toledo. Dieser soll Karl II. von Spanien gezwungen haben, sein Testament zugunsten von Philipp von Anjou zu verfassen. Auf der Rückseiteninschrift ist daher erwähnt, dass Portocarrero bedeutender sei als die französischen Kardinäle Jules Mazarin und Armand-Jean du Plessis, duc de Richelieu.
[Matthias Ohm]