Die großformatige Federzeichnung zeigt die mittelalterliche Legende „Drei Lebenden und drei Toten“ als dramatische Verfolgungsjagd. Die Autorschaft wird kontrovers diskutiert: neben Albrecht Dürer wurde das Blatt Hans Baldung Grien sowie weiteren Künstlern aus Dürers Umkreis zugeschrieben.
Das Inventarium Schmidlianum (um 1670–90) erfasst neben dem mutmaßlichen Zeichner das Bildthema, während alle späteren Inventare auf letztere Nennung verzichten. Im späten 17. Jahrhundert scheint außer der Zuschreibung das existenzielle Motiv von Interesse gewesen zu sein. Ab dem mittleren 18. Jahrhundert machte dann hauptsächlich die Tatsache, in ihr ein „Original“ Dürers zu besitzen den Reiz aus.
[Ingrid-Sibylle Hoffmann]