Schwarz-Weiß-Fotografie eines unbekleideten Mannes, der vor einem neutralen Hintergrund fotografiert wurde. Er ist von Kopf bis etwa zu den Knien sichtbar und wurde frontal aufgenommen. Er hält die Hände hinter dem Rücken, sein Blick geht in die Kamera.
Weil heute nicht mehr nachvollzogen werden kann, unter welchen Umständen und Bedingungen diese Fotografie einer nackten Person entstanden ist, wird die Abbildung hier nur zum Teil in Klarform gezeigt.
Kontext:
Das Bild gehört zu einer Serie von mehreren Fotos, die in unterschiedlichen Publikationen abgedruckt wurden.
Det Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld ordnet in „Sexualpathologie, Teil 2“ die Person in die Kategorie „metaplastische Androgynie“ ein, da sie „andersgeschlechtliche Einschläge“ an ihrem äußeren Körper aufweise. Hirschfeld spricht hier das gleichzeitige Vorhandensein von männlichen Genitalien und weiblicher Brustbildung an.
Im Anschluss an die Einordnung des hier abgebildeten jungen Mannes, folgt eine über mehrere Seiten lange Auflistung von „weiblichen“, „männlichen“, „mannweiblichen“ („virile Frauen“, „gynandrische Frauen“)“ und „weiblichmännlichen“ („feminine Männer“, „androgyne Männer“, „Weiblinge“) Eigenschaften. Diese können sich auf Körpermerkmale, aber auch auf Handschrift, Körperhaltung, Mimik, Gestik etc. beziehen. (vgl. Hirschfeld: Sexualpathologie, Teil 2, S. 105). Dies alles dient der Bestätigung der Konzeption von Androgynie, die laut Hirschfeld die Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale nicht uneingeschränkt an das Genitalgeschlecht koppelt (vgl. ebd., S. 95).