Porträt vom Gottfried August Bürger. Der deutsche Dichter ist hier als Brustbild im Profil nach links gewandt dargestellt. Sein Blick haftet am linken Blattrand. Er trägt eine kurze Perücke, einen Mantel mit Stehkragen, aus dem ein gerüschter Jabot lugt. Das Bildnis ist unten durch einen halbrunden Strich begrenzt und eine Beschriftung erscheint beim Zopfende rechts.
Gottfried August Bürger hat in Göttingen Rechtwissenschaften studiert. Dort trat er auch der Freimaurerloge "Zum goldenen Zirkel" 1775 bei. Die Universität ernannte ihn im November 1789 zum außerordentlichen Professor, was ihm nicht allzu viel einbrachte. Seine zahlreichen Gedichte veröffentlichte er im "Göttinger Musenalmanach". Das bekannteste Werke von ihm sind die "Feldzüge und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen" (1786/1789), deren Inhalte er von den Übersetzungen Rudolf Erich Raspes übernahm und neu aufarbeitete. Mehr als 180 Komponisten vertonten sein Werk.
Die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel ist der Meinung, dieses Blatt dem Stecher Ernst Ludwig Riepenhausen (1762-1840) zuzuschreiben. Die Vorlage dürfte von Daniel Chodowiecki (1726-1801) sein, der das Blatt 1778/1789 stach, ein Beispiel hierfür findet sich ebenfalls in Wolfenbüttel. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, das ebenfalls ein Exemplar des vorliegenden Stichs besitzt, schließt sich der Vermutung aus Wolfenbüttel an.
Beschriftung: Bürger.