Ausgefüllter Formularvordruck "Schulentlassungs-Zeugnis für Paul Mannigel, geboren zu Gossow Kr. Königsberg N/M am 25ten Juli 1869, evangelischen Glaubens, aufgenommen in die hiesige Schule am 20ten April 1876." – Darunter die Beschenigung regelmäßigen Schulbesuchs und die "Kopfnoten" für "Fleiß" und "Betragen" sowie die Benotung "genügend" in den "erlangten Kenntnisse(n) und Fertigkeiten" mit dem individuellen Zusatz "Der Schüler vermochte insbesondere ziemlich geläufig zu lesen und ziemlich gut zu schreiben." – Darunter die Datierung "Gossow Kr. Königsberg Nm., den 5ten April 1884." und die Unterschriften des Schulinspektors "Jokisch" und des Lehrers "Howe". – Links unten ferner in einem Kasten die Mahnung, das Zeugnis "Bis zum Eintritt in's Militär zwecks Vorlegung bei der Militär-Behörde sorgfältig aufzubewahren." – Rückseite unbedruckt und unbeschriftet.
Paul Mannigel lebte später in Berlin. Er war ein Sohn des Johann Mannigel, 1899 Altsitzer in Gossow, und dessen Ehefrau Louise geb. Richter. Am 21. November 1899 heiratete er in Berlin, in der Heiratsurkunde wird er als Arbeiter bezeichnet, wohnhaft in Berlin, Kesselstraße 19. Er starb verwitwet als Rentner am 21. September 1941 im Ludwig-Hoffmann-Hospital in Berlin-Buch, wo er zuletzt auch wohnte. Als Konfession ist in der Heiratsurkunde evangelisch, in der Sterbeurkunde neu-apostolisch angegeben (Quellen: Landesarchiv Berlin, Standesamt Berlin XI, Reg.-Nr. B 1374/1899; Standesamt Buch, Reg.-Nr. C 3482/1941)
Bei dem unterzeichneten Schulinspektor handelt es sich um Theodor Jokisch (1822–1915), der von 1852 bis 1892 Pfarrer in Gossow und als solcher zugleich für die lokale Schulinspektion zuständig war.
Provenienz: Erworben 2000 im Trödelhandel in Berlin.