Nachdem Wasmann in den 1830er Jahren in München kein Erfolg beschieden war, kehrte er 1839 nach Meran zurück. »Mein Leben in Meran war gegen die frühere mühsame, erfolglose Arbeit nur ein Ausruhen zu nennen«, notierte Wasmann in seiner Autobiographie (Ein deutsches Künstlerleben, Leipzig 1915, S. 171). Hier fand er mit der Porträtmalerei ein Auskommen und dürfte auch die Brustbildnis-Pendants des Ehepaars Koch (Lebensdaten unbekannt) gemalt haben, in dessen Pension gleich hinter dem Passeiertor Wasmann einige Zeit wohnte (vgl. SMB-ZA, I/NG 471, Journal-Nr. 1931/50, Bl. 171 v.). Es zeigt: Anna, wohl eine der Töchter des Gerbermeisters Tausch, und ihren Ehemann, den »Gärtenmeister« Joseph Koch (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 731 und 730). Vereinzelte Runzeln in der Malschicht deuten auf eine eher schnelle Ausführung hin, eine Vermutung, die auch durch die flotte Malweise unterstrichen wird und den im Vergleich zu anderen Arbeiten erstaunlich unpräzise gegebenen Spitzenkragen. Nichtsdestotrotz prägt beide Bildnisse die für Wasmann typische Sachlichkeit, die »mit diskretem Freimut die Charaktere viel mehr andeutend als unterstreichend« einfängt (G. Pauli, in: Kunst und Künstler, 15. Jg., 1917, H. 4, S. 168). | Regina Freyberger