»Die von der Nationalgalerie erworbenen Bildnisse von Wasmanns Hand zeigen eine eindringlich durchgeführte Charakteristik des Physiognomischen, dabei eine Sorgfalt in der malerischen Leistung, die sie zu den besten Arbeiten seiner ersten Lebenshälfte zählen lassen«, resümierte Paul Ortwin Rave 1925 anläßlich des Ankaufs der ersten Wasmann-Bildnisse für die Nationalgalerie (in: Der Kunstwanderer, 7. Jg., 1925, 1./2. Septemberheft, S. 23). Dazu zählt auch dieses Porträt einer Handwerkerfrau, die ohne Repräsentationsgestus, aber ruhig und sicher zum Betrachter blickt. Mit gleicher Achtung und Aufmerksamkeit hat Wasmann Adelige und Bürger porträtiert und dabei auch die zunehmende Verbürgerlichung der Gesellschaft dokumentiert. | Regina Freyberger