Die doppelseitige Zeitungsillustration basiert auf einem Gemälde des deutschen Genremalers Kurt von Rozynski. Die Krise als Höhepunkt einer fiebrigen Erkrankung kann Genesung zur Folge haben, oder den Kollaps des geschwächten Organismus und den Tod des Patienten. Das Bild thematisiert diesen Zustand zwischen Hoffen und Bangen, wenn alle Handlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Zwei Männer wachen am Krankenbett der bewusstlosen Patientin. Einer sitzt am Fußende, mit dem Rücken zum Betrachter. Sein Körper ist gebeugt, er hat das Gesicht in den Händen vergraben. Der Ausdruck von Verzweiflung und nervlicher Erschöpfung unterstreicht seine emotionale Nähe zu der jungen Frau, was ihn als Ehemann oder nahen Verwandten plausibel macht. Der zweite Mann in einem Sessel an der Seite des Betts hat das Kinn in die Hand gestützt und betrachtet die Fiebernde mit konzentrierter Aufmerksamkeit. Seine Körperhaltung strahlt professionelle Zuversicht und Ruhe aus, verrät aber auch innere Anspannung und das Bewusstsein, dass er die Situation nicht mehr beeinflussen kann. Die entscheidenden Vorgänge spielen sich im Körper der Patientin ab. Signaturen verweisen auf die beiden Künstler, für die Druckplatte kommt der süddeutsche Graveur Hans Volkert in Frage. Auf der Rückseite mit den Seitenzahlen 843 und 846 stehen Episoden von Fortsetzungsromanen. Eine davon, "Aus den Tiefen des Lebens" stammt von dem populären Reporter und Kriminalautor Hans Hyan, was eine Veröffentlichung um das Jahr 1906 wahrscheinlich macht. Layout und Typografie entsprechen dem Erscheinungsbild der "Gartenlaube" um diese Zeit.