Ansichtskarte mit gedruckter Wiedergabe einer Schwarz-Weiß-Fotografie. Blick aus erhöhter Position über den Markt und dessen zweigeschossige Randbebauung, im Hintergrund der Kirchturm.
Im Bild oben links in Schwarz bezeichnet "Gruss aus Christianstadt."
Anschriftenseite mit weit links der Mitte teilendem schwarzen Linienvordruck "Postkarte". Am rechten Rand mittig "Verlag von E. Niegisch in Christianstadt." Rechts unten "13 111". Links oben "Raum für schriftliche Mitteilungen." – Frankiert mit grüner 5-Pfennig-Germania-Briefmarke "DEUTSCHES REICH", abgestempelt "CHRISTIANSTADT (BOBER) 20. 4. 08. 1[?]-7V." – Mit Bleistift beschriftet: Adressiert "An den Touristenklub für die Mark Brandenburg ( Berlin. C / Neue Friedrichstr. 35 / bei Dräsel".
Links Text: "19/4.08 / Blick von Naumburg a/Bober. Freundl. Gruß [folgen Unterschriften von 11 Personen:] Weber / Peck / F. Neumann / Ziethen / W.Hees. / H. Lüdecking[?] / Rust[?] / HHeinrich[?] / Dux / E. Neumann."
Links unten violetter Stempel „Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg" (vor 1945).
Die Karte ist eines von vielen im Archiv überlieferten Beispielen für postalische Grüße, die die Teilnehmer einer Wanderfahrt des Touristenklubs für die Mark Brandenburg (1935 umbenannt in Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg) ebenso wie Klub-Mitglieder von ihren privaten Brandenburg-Touren an das Vereinslokal nach Berlin schickten, wo sie dem Aufbau und der Vermehrung der Ansichtskarten-Sammlung des Klubs dienten. Im vorliegenden Fall handelt es sich um einen Postkartengruß von der "Osterfahrt 19./20. April 1908 nach Züllichau, Tschicherzig, dem Oberwald, Lausitz, Grünberg, Christianstadt, Sorau, Gassen, Schloß Dolzig und Sommerfeld" (Titels des gedruckten Fahrtberichts) unter der Führung von Hugo Weber und Richard Peck, die beide als erste unterzeichneten; Peck schrieb den Grußtext und die Adresse. Von den 14 Teilnehmern setzten elf ihre Unterschrift hinzu. Dem ausführlichen Fahrtbericht zufolge kehrte man am 19. April 1908 abends "im Gasthof zum Deutschen Hause (ein), um auszuruhen und die Abfahrtszeit des nächsten Zuges abzuwarten." Offenkundig ist die Postkarte bei dieser Gelegenheit erworben und beschriftet worden. Es war der erste Klubbesuch in Christianstadt, wie man im Programm vermerkte.
Quelle: Touristenklub für die Mark Brandenburg 17 (1908), S. 58 (Programm), S. 103–108 und 117–221 (Fahrtbericht), Zitat S. 107.
Provenienz: Erworben 1908 (Geschenk von Klubmitgliedern).