Der vielversprechende Titel des von Peter Leue verfassten Buches „Das Buch vom guten Ton“ deutet ganz richtig auf einen Ratgeber für technische und soziale Probleme. Herausgegeben wurde es 1981 vom VEB Verlag für Verkehrswesen. Technik, die Musik und Klänge abspielen kann, aufnimmt, überspielt, sowie lausch- und tanzbare Situationen schafft, ist auch Technik, die gegenüber extremen Bedingungen anfällig ist und seitens seiner Benutzer ein gewissen akustisches Verständnis ihrer räumlichen Einbindung abverlangt. Die soziale Frage nach „dem guten Ton“ ist insofern eine besonders amüsante, da zum Beispiel laute Kofferradios am Strand, wummernde Basslautsprecher neben dem Schlafzimmer und ausgrenzende Kopfhörer auf der Straße oder im Café reizen und provozieren können. Natürlich betrifft diese Frage auch eine Facette des Sozialen, die die klangliche Qualität einer Kassette für ein verschenktes „Mixtape“ oder die gekonnte Platzierung von Boxen für eine Hausparty betrifft.
In 12 Kapiteln folgt das Buch dem Tonamateuer exemplarisch von der Installation des Rundfunkempfängers, zur Überspielung und Aufnahme verschiedener Radioprogramme mit Tonbandgeräten, dem Hinzufügen zusätzlich eingesprochener Stimmen bis zum Aufbau passender Beschallungsanlagen in unterschiedlichsten Situationen des privaten und öffentlichen Raumes. Begleitet wird der Leser von den technischen Grafiken von Kurt Bienias und den illustrative Zeichnungen von Renate Strohm. Den Einband und das Layout des Buches gestaltete Hans-Joachim Schauß, während das Lektorat von Monika Klamt geführt wurde.