1697 schuf der Gothaer Medailleur Christian Wermuth (1661-1739) auf die Einweihung der St. Trinitatiskirche auf Schloss Friedenstein eine Medaille mit der Ansicht des imposanten Schlossbaues aus der Vogelperspektive, die durch ihre präzise und feingliedrige Ausarbeitung besticht. Zu sehen sind der Hauptflügel des Schlosses, die beiden Seitenflügel mit den markanten Türmen und dem sie verbindenden Reithaus sowie der bemerkenswerte weiträumige Schlosshof. Die Vorderseite der Medaille zeigt den regierenden Gothaer Herzog Friedrich II. (1676- 1732) mit seiner Gemahlin Magdalena Augusta. Der aus Altenburg stammende, fast fünfzig Jahre in Gotha wirkende Wermuth zählt zu den namhaftesten und produktivsten Medailleuren des Barockzeitalters. Er schuf mehr als 1000 Medaillen neben einer kaum überschaubaren Anzahl von Münzstempeln. Unter dem münz- und medaillenfreudigen Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg erhielt er 1688 eine Bestallung an der hiesigen Münze als »fürstlich sachsen-gothaischer Münzeisenschneider«. [Uta Wallenstein]