Das Bild zeigt im Hochformat zwei Frauen bei einer therapeutische Behandlung mit Fango.
In der Bildmitte sitzt die Patientin halb nach rechts gedreht auf einer mit dunkelbraunem Schlamm überzogenen Unterlage. Ihr Rücken ist von den Schultern bis zum Gesäß ebenfalls mit braunem Mineralschlamm bedeckt. Das helle Rosa ihrer Haut kontrastiert so wohl mit der Farbe des Schlamms als auch mit dem kühlen Blau-Grau der gefliesten Wand im Hintergrund. Die zweite Person steht links von der Patientin, ihre Figur wird vom Bildrand angeschnitten. Mit der rechten Hand verreibt sie weiteren Mineralschlamm zwischen den Schultern der Patientin. Die Therapeutin ist durch die Pinsel- und Lichtführung plastischer dargestellt, ihr gegenüber wirkt die Patientin wie eine Fläche, die mit dem dunkle Schlamm weiter ausgemalt wird. Ihre Nacktheit wird akzentuiert durch den formlosen beigen Kittel der Therapeutin. Am effektvollsten kontrastiert der kühle Hintergrund, der durch die quadratischen Kacheln wie ein stahlgraues Rechenpapier wirkt, mit den dunkelbraunen organischen Wirbeln der Fangomasse.
Es entsteht der Eindruck eines Elements archaischer Natur, das in einer klinischen Umgebung seine Heilkraft entfaltet.
Der Name Fango kommt aus dem Italienischen und bedeutet so viel, wie „heilender Schlamm“. Man unterscheidet zwischen dem organischen (bestehend aus Thermalwasser, Ton oder Lehm, Algen und Mikroorganismen) und dem anorganischen Schlamm (Vulkangestein und Thermalwasser). Er kommt zur Anwendung bei der Behandlung von Rheuma, Verspannungen, Gelenkentzündungen und bei Hautleiden wie Neurodermitis, Schuppenflechte und Ekzemen. In Europa wird Fango in Kuranstalten und in der Bädertherapie seit Ende des 19. Jahrhunderts genutzt.