Das Künstlerhaus Lydda wurde 1969 von Werner Pöschel als Einrichtung der evangelischen v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel gegründet. Eine der dort arbeitenden Künstlerinnen ist Edith Zagefka. Ihr 1986 entstandenes Bild "Am Wasser" zeigt keine räumliche Tiefe, am oberen Bildrand steht der Himmel, darunter fließt waagerecht ein Fluss durchs Bild unter dem das Ufer dargestellt ist. Erde, Wasser und Luft stehen gleichwertig nebeneinander, die Zweidimensionalität hebt jede Entfernung auf. Bevölkert wird das Bild von zahlreichen Menschen und Tieren. Die Geschöpfe sind farbenfroh, scheinbar kindlich und naiv gestaltet, fast seriell mit ihren gestreiften bzw. geringelten Mustern und ringförmigen Augen. Doch gleicht keines exakt dem anderen, in den Details bleiben sie Individuen.
Trotz der clownesken Buntheit sehen sie keineswegs alle harmlos aus. Die Fische haben eindrucksvolle Zähne und den Ausdruck in den maskenhaften Gesichtern der Menschen kann man als freundlich und heiter empfinden oder furchterregend. Die Ambivalenz von Farbe und Formsprache erinnert an indigene Kunst aus Südamerika.
Die Rückseite der Sperrholzplatte ist signiert mit "Fräulein Edith Zagefka, 13.1 Märtz 1986".