Wie Erwin von Esmarchs "Hygienisches Taschenbuch" und das "Gesundheitbüchlein" des kaiserlichen Gesundheitsamts zählt Gärtners "Leitfaden" zu den Veröffentlichungen, in denen sich die zunehmende Bedeutung der Hygiene im deutschen Kaiserreich widerspiegelt. Sowohl in akademischen wie administrativen Kreisen herrschte Konsens über die Anfälligkeit der in Ballungsräumen lebenden Industriegesellschaft für Infektionskrankheiten. Wie Esmarch behandelt auch Gärtner alle Aspekte des Themas: Atmosphäre, Wasser, Abwasser, Boden, Ernährung, Kleidung, Wohnung, Heizung, Belüftung und Abfallentsorgung, Bestattung, Schule und Gaststättengewerbe. Das letzte Drittel des Textes beschäftigt sich mit den verschiedenen Infektionskrankheiten und der öffentlichen Krankenversorgung. Der angesehene Professor August Gärtner war Leiter des Hygieneinstituts in Jena und Mitglied im Reichsgesundheitsrats. Sein Leitfaden richtet sich an Studierende, Ärzte, Architekten, Ingenieure und Verwaltungsbeamte.
Die Ausgabe der Sammlung stammt aus der sechsten Auflage von 1914 und umfasst 676 Seiten. Im Text befinden sich 208 technische und wissenschaftliche Zeichnungen.
Das Buch erschien im Verlag von Samuel Karger, Berlin.