Die aus Krefeld stammende Malerin Gisa Hausmann führte eine Galerie in Augsburg, bevor sie 1969 nach Berlin übersiedelte. Hier war sie als freischaffende Künstlerin, grafische Künstlerin und Innenarchitektin tätig. Sie stellte regelmäßig in Deutschland und im Ausland aus. 1976 wurde sie nach ihrer Einzelausstellung in der Kommunalen Galerie Berlin zur „Künstlerin des Monats“ gekürt. Ihre Arbeiten befinden sich in öffentlichen Sammlungen in Berlin, Augsburg, Marbach und Wuppertal.
Von ihrer Ausbildung zur grafischen Zeichnerin und ihrem Blick für Architektur zeugen Gisa Hausmanns Zeichnungen von Berliner Bauten und Straßenelementen. Eine solche Zeichnung zeigt ein historisches Blockrandquartier am Ludwigkirchplatz in Berlin-Wilmersdorf. Der Platz vor der namensgebenden St.-Ludwigs-Kirche zwischen Olivaer Platz und Hohenzollerndamm war ehemals eine großbürgerliche Wohngegend und beherbergt noch heute exklusive Geschäfte und Lokale. Präzise erfasst Gisa Hausmann die winzigen Details vom architektonischen Zierwerk bis zur Schaufensterdekoration. Die Figur einer ärmlich gekleideten Passantin im Kontrast zu der imposanten Gründerzeit-Fassade verleiht der Szene eine gewisse Melancholie.