Der Berliner Schlachten- und Genremaler Ludwig Elsholtz machte sich mit volkstümlichen Genredarstellungen und mit Szenen aus den Befreiungskriegen einen Namen. Im Auftrag König Friedrich Wilhelms III. entstand beispielsweise 1833 das Gemälde »Die Schlacht bei Leipzig« (Verbleib unbekannt). Elsholtz’ Darstellungen »mit kleinen, kaum spannenlangen Figuren, zeichnen sich durch eine höchst subtile und delikate Ausführung […] und durch große Lebendigkeit der Situation aus« (A. Rosenberg, Die Berliner Malerschule, Berlin 1879, S. 286–287).
Im Gemälde »Gefechtsanfang« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 46) ist eine Bauernfamilie zu sehen, die mit ihrem Hab und Gut vor einer drohenden Schlacht flieht. Auf einem Pferdegespann sitzen Mutter und Kind, daneben stehen barfüßig ein Junge und ein weinendes Mädchen, das reitenden Offizieren die hoffnungslose Lage schildert. Der zur Familie gehörende Bauer weist auf sein in der Ferne zwischen den Fronten liegendes Heimatdorf. Preußische Truppen in Uniformen von 1813 beziehen im Vordergrund Stellung. Am Horizont formieren sich die feindlichen Regimenter, Rauchwolken steigen von dort auf und signalisieren den Beginn des Gefechtes. Elsholtz widmete sich in diesem Bild nicht den Ereignisses des Kampfes, sondern den Nöten der betroffenen Landbevölkerung.
In der Szene einer »Jungen Frau mit Hundekarren« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. NG 23/65), die von zwei Wanderern nach dem Weg gefragt wird, schildert der Künstler detailreich und mit Witz eine Situation aus dem Alltagsleben.
Seine Darstellung »Napoleon I. mit seinen Generalen« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A III 714) dagegen verzichtet auf anekdotische Elemente. Dieses Bild, gemalt dreißig Jahre nach den denkwürdigen Schlachten gegen Napoleon, scheint der Erinnerung an den berühmten Feldherrn zu dienen. Bühnenhaft ist Napoleon zu Pferde mit seinen Generälen im Vordergrund positioniert, dahinter das Heer in Reih und Glied. | Birgit Verwiebe