Caspar Stromayr verfasste 1559 sein reich bebildertes Werk "Practica Copiosa", ein damals fortschrittliches Lehrbuch zur Hernienchirurgie (Eingeweidebruch-Chirurgie). Ebenso verfasste er eines der frühesten augenheilkundlichen Werke in deutscher Sprache, in dem er mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten des Grauen Stars beschreibt.
Erst nach seinem Tod wurden die "Practica Copiosa" und die "Practica in arte ophthalmica copiosa" als "Lindauer Handschrift (P.I. 46) vom 4. Juli 1559" zu einem Einzelexemplar gebunden.
Das Werk geriet in Vergessenheit und hatte somit keinen Einfluß auf den medizinischen Diskurs.
Erst 1925 wurde es durch den Medizinhistoriker Dr. med. Walther von Brunn neu entdeckt und in seiner Bedeutung gewürdigt. Von Brunn gab den Text mit einer historischen Einführung und Wertung und sämtlichen Illustrationen neu heraus unter dem Titel: "Die Handschrift des Schnitt- und Augenarztes Caspar Stromayr in Lindau im Bodensee. In der Lindauer Handschrift (P.I. 46) vom 4. Juli 1559."
Die Drucklegung übernahm die Idra-Verlagsanstalt in Berlin.
Der Originaltext ist in Druckschrift wiedergegeben und umfasst 194 Seiten. Im Anschluss zeigen 186 Farbtafeln die verschiedenen Bruch-Symptome, Bruchbänder und genaue Abbildungen der einzelnen Operationsschritte einer Hernienoperation.
Abgebildet sind auch anatomische Darstellungen der Augen und ihrer Erkrankungen.
Die Gesamtseitenzahl beträgt 364. Der Kartoneinband ist mit einer ganzseitigen Zierprägung versehen. Der Buchrücken wurde mit braunem Kunstleder geflickt. Auf der Titelseite steht eine Widmung des Herausgebers von Brunn an das damalige Hildener Museum, datiert auf den 15.08.1935.
