Tárgy

sich zu dem Amt eines Schulmeisters geschickt zu machen, lernte er bey seiner Mutter Bruder das Klavierspielen. Bey dieser Gelegenheit bekam er Lust, den alten Flügel, auf dem er lernte, aus einander zu nehmen, um dessen innere Struktur genauer besehen zu können. Zwar setzte er ihn wieder zusammen, allein sein Vetter wurde über dies Unternehmen, so wie überhaupt über seine Begierde zum Instrumentenbaue so unwillig, daß er dessen Haus gänzlich verlassen mußte. Er kam nun an eine andere Schulmeisterstelle; auch hier arbeitete er in jeder seiner Nebenstunden an einem ganz eigenen Werke, welches er mit Schrauben u.Stahlfedern verfertigte. Sollte der Leser nicht verstehen, was es mit diesen Stahlfedern für eine Bewandtniß hat; so befindet er sich mit mir imm nämlichen Falle, da weiter keine Erklärung davon zu finden ist. Nach dreyjähriger Arbeit kam nun zwar das Instrument zu Stande, war aber zu nichts nütze. Indessen ließ er sich durch diesen mißlungenen Versuch nicht abschrecken. Und obgleich auch sein Vater mit diesem seinen Geschäfte höchst unzufrieden war, und ihm schlechterdings jede Unterstützung verweigerte, vermittelst welcher er bey irgend einem geschickten Meister in die Lehre hätte treten können; so fuhr er doch noch etliche Jahre fort, bis er endlich ein Instrument zu Stande gebracht hatte, für das er 40 Gulden erhielt. Fünf Jahre darauf arbeitete er schon an dem dreysigsten, als er vom Prinzen Friedrich von Würtemberg den Auftrag zu einer neuen Arbeit erhielt. Und seitdem diese mit Beyfall aufgenommen worden war, wurde der Vertrieb seiner Instrumente um 1788 von Tage zu Tage immer größer. s. Speiersch. mus. real. Zeitung. 1788. S. 195." - Gerber, Ernst Ludwig, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler, Bd. 4 (S-Z). Leipzig 1814, S. 512