Die Farblithographie zeigt ein Chalet im Simmental im Berner Oberland. Die Bezeichnung des Chalets stammt aus der französischsprachigen Schweiz und meint ursprünglich eine Sennhütte. Architektonisch gesehen handelt es sich um einen im alpinen Raum weit verbreiteten ländlichen Haustyp aus Holz, mit flachem, weit vorkragendem Satteldach. Im 19. Jh. setzte eine Romantisierung der ländlichen (Gebirgs-)Welt ein. Dies spiegelt sich nicht nur in den zahlreichen pittoresken Landschaftsdarstellungen etwa aus dem ländlichen Schweizer Raum wieder. Auch wurden ländliche Haustypen wie das Chalet bei Neubauten von Villen und Bürgerhäusern in Vorstadtsiedlungen zitiert. Um die Jahrhundertwende sollte der Landhausstil insbesondere für die Gartenstadtbewegung und die Reformarchitektur eine bedeutende Rolle spielen. Die Vorlage für die Lithographie stammt von Victor Petit, der selbst Lithograph und vor allem als Architekturzeichner bekannt war. Daneben war er auch als Schriftsteller tätig. Er reiste viel und schuf zahlreiche Landschaftsansichten, z.B. eine lange Serie von Gebirgsansichten der Pyrenäen. Im Zuge einer Schweizreise entstand eine umfangreiche Serie zu Schweizer und Savoyer Chalets, die bei Avanzo in Paris und bei Gambart in London erschien. Ebenso schuf er zahlreiche Lithographien mit Wohnhäusern rund um Paris, die etwa Mitte des 19. Jh. im ländlichen Stil errichtet wurden und häufig Formen und Elemente des Chalets aufgreifen. [Johanna Kätzel]
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