Bereits im 1. Weltkrieg setzte die Inflation ein, begünstigt durch die Finanzierung des Krieges durch Kredite. Zwar verschleierten Preiskontrollen den Geldwertverlust, aber die Produktion von Notgeldscheinen, die eindeutig kein Kleingeldersatz mehr waren, zeigt, dass das Problem damit nicht gelöst war. Die Stadt Hannover begann im Oktober 1918 mit der Herstellung von Notgeld in den Werten 5, 10, 20 und 50 Mark. Die Scheine gleichen sich in der Gestaltung, sind nur durch die Größe, Farbigkeit und Wertangabe unterschieden.
Der Fünfmarkschein ist beidseitig auf weißem Papier in Schwarz und Grau bedruckt, Wasserzeichen Rautensterne. Die Vorderseite wird eingefasst von einem Rahmen mit Umschrift "Gutschein / Magistrat der Stadt Hannover / 1918 / Fünf Mark". Im Mittelfeld, unterlegt mit Zahl „5“ und Stadtwappen die Wertbezeichnung sowie Text zur Ausgabe (21.10.1918) und zum Ablauf (01.02.1919) des Scheines, Faksimileunterschrift des Stadtdirektors Heinrich Tramm. Kontrollnummer D und in roter Schrift "127543". Darunter runder Prägestempel "Magistrat Hannover". Die Rückseite zeigt, eingerahmt von zwei Seitengewehren, auf denen im Medaillon die Zahl "5" zu sehen ist, in einem größeren Medaillon eine Teilansicht des Neuen Rathauses.
Die Verwendung von Waffen als Teil der Gestaltung der Rückseite überrascht insofern nicht, als diese Serie von Notgeldscheinen noch vor Kriegsende produziert wurde. Überdies war Stadtdirektor Heinrich Tramm ein führender Vertreter der „Vaterlandspartei“ und entschiedener Verfechter eines „Siegfriedens“, der immer wieder für die Fortsetzung des längst verlorenen Krieges eingetreten war.
[AF]