Die ins 16. Jahrhundert datierte Rundscheibe kombiniert zwei Szenen aus der Passion Christi. Vor einer Hügellandschaft im Hintergrund auf der linken Bildseite ist die Kreuzigung dargestellt. Jesus mit der Dornenkrone wird von zwei Männern mit Hilfe von Leiter und Tuch vom Kreuz mit der Inschrift "INRI" heruntergenommen, während sie vom Apostel Johannes beobachtet werden. Zu dessen Füßen betrauert Maria, mit weißem Schleier und blauem Gewand, den Tod ihres Sohnes. Die rechte Bildhälfte dagegen zeigt die Grablegung Jesu, der - mit leuchtendem Strahlenkranz dargestellt - von zwei Männern in einen steinernen Sarkophag gelegt wird. Die im Hintergrund aufragenden, bewachsenen Felsen erinnern an das in der Bibel erwähnte Felsengrab. Maria, hier mit einem blauen Schleier bekleidet, hält die Hand ihres Sohnes.
Die teils in Grisaille ausgeführte Scheibe ist geprägt von einem starken Blau-Gelb-Kontrast, der von einem rückseitig aufgetragenen und die Steinflächen betonenden braunen Überzug begleitet wird.