Measurements
Objektmaß (HxBxT): 11,7 x 8,1 x 6,3 cm Verpackung, Höhe: 9,5 cm, Durchmesser (D): 5,1 cm (Dose)
Das Objekt wurde im Zuge des Pilotprojektes "Referenzobjekte der Jetztzeit. 2000 – 2010", das von 2009 an über zwei Jahre hinweg von der Sammlungsabteilung des Deutschen Hygiene Museums durchgeführt wurde, in die Sammlung aufgenommen. Es ist das übergeordnete Leitobjekt für das Thema "Lebensbeginn" und repräsentiert eindringlich die Debatte um vorgeburtliche Diagnostik und ihre Folgen.
Die Geschichte der Pränataldiagnostik beginnt 1958 mit der erstmaligen sonographischen Darstellung eines ungeborenen Kindes. Damit wurde es möglich Fehlbildungen zu erkennen. Bald wurde die nicht-invasive Ultraschalltechnologie durch die Entwicklung invasiver Techniken erweitert wie z.B. die Fruchtwasseruntersuchung. Damit konnten genetische Analysen vorgenommen werden, um Erbkrankheiten zu diagnostizieren.
Der vorliegende Test erlaubt es nach Werbung der Firma nun, aus einer Urinprobe der Mutter 8 bis 10 Wochen nach Empfängnis das Geschlecht zu bestimmen. Die Zuverlässigkeit des Test liegt bei 70% bis 80%, so die Firma. Der Test war 2009 in Deutschland nicht erhältlich, sondern wurde von einer US-Firma bezogen.
In Kulturen mit der gesellschaftlichen Erwartung an die Frauen, Söhne zu gebären (z. B. diverse asiatische Staaten wie China, Indien), wird häufig ein Schwangerschaftsabbruch eingeleitet, sobald vorgeburtliche Untersuchungen ein Mädchen ankündigen. Nach Schätzungen von UNICEF fehlen weltweit ca. 60 Mio. Frauen. Um eine daraus resultierende gesellschaftliche Spätfolge zu verhindern, wird in vielen Ländern die vorgeburtliche Diagnostik nur eingeschränkt erlaubt.