Nachdem der baltische Raum durch den Seperatfrieden von Brest-Litowsk im Frühjahr 1918 auf deutschen Druck hin die Unabhängigkeit von Sowjetrussland erlangte, scheiterten die kurzlebigen Versuche des Deutschen Kaiserreichs, abhängige Satellitenstaaten zu errichten. Nach Kriegsende überzog ein Bürgerkrieg die Region, der durch den Einmarsch sowjetischer Truppen in einen Unabhängigkeitskampf überging. Gegen diese Offensive regte sich nicht nur einheimischer, sondern auch Widerstand innerhalb des Deutschen Reichs, der der Errichtung eines kommunistischen Einfallstores in Osteuropa zuvorzukommen trachtete. Diese Entwicklung bilden den Hintergrund dieser Medaille: Sie zeigt auf der Vorderseite einen nach rechts reitenden Ritter. Die in der Umschrift angegeben Jahreszahlen schlagen eine Entwicklungslinie zwischen dem Beginn der christlichen Mission der Liven im Jahr 1184 und dem Zurückdrängender Sowjets im Jahr 1919. Auf der Rückseite findet sich ein Kreuz, das mit einem Wappenschild belegt ist. Die Buchstaben in den Kreuzarmen weisen das deutsche Freikorps „Soldaten-Siedlungsverband Kurland“ als Auftraggeber der Medaillenprägung aus.
Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Nicolas Schmitt]