Jugendbildnis des etwa 21-jährigen Johann Bernhard Crespel (1747-1813) als Schulterstück im Profil nach links. Mit dem Dargestellten, dem späteren Archivar, Juristen und Schriftsteller Crespel waren Johann Wolfgang und Cornelia Goethe von klein auf befreundet. Als "Rat Krespel" hat E. T. A. Hoffmann ihm in den "Serapionsbrüdern" ein Denkmal gesetzt. Wenig jedoch hat das vorliegende Blatt mit dem dort gezeichneten Bildnis gemeinsam: "Sein Gesicht war sehr bleich, aber auf den spitzen, hervorstehenden Backenknochen ein roter Fleck, unter überhängenden Augenbrauen blitzten ein Paar große, graue Augen hervor, die Nase war gebogen - scharf gezeichnet, der Mund heraufgezogen zum ironischen Lächeln, das Kinn lang und hervorragend!" , schreibt E.T.A. Hoffmann. Demgegenüber fehlt dem mit suchenden zarten Strichen zeittypisch in der Art der Silhouetten gestalteten kleinen Bildnis die Schärfe.