Das Hiebmesser besitzt einen stumpfen, glatten Rücken und eine scharfe Schneide. Die Klinge wird längs von einer eingeschliffenen Hohlkehle durchzogen und endet in einer dreieckigen Spitze. An der gegenüberliegenden Seite setzt eine breite, flache Angel an, über die der meist aus Holz oder Bein gefertigte Griff geschoben und angenietet wurde. Eine Seite des Blattes ist mit einer feinen Messingtauschierung versehen. Die stark stilisierte Darstellung zeigt ein nach links schreitendes Tier mit geöffnetem Maul. Es handelt sich um den "Passauer Wolf", die Zunftmarke der "Passauer Messerer". Diese Schwertschmiede gehörte seit etwa 1200 zu den führenden Produzenten von Klingen.
Die sog. Bauernwehr ist eine schlichte Waffe, die auch als Misericordia ("Gnadgott") bezeichnet wurde und dem einfachen Volk zur persönlichen Verteidigung diente. Sie wurde 1961 aus dem Bauschutt eines abgerissenen Wohngebäudes in Ladenburg geborgen und stammt aus dem späten 15. oder 16. Jahrhundert. Die Fundstelle befand sich an einer Wohnparzelle vor dem Martinstor, auch Wormser Tor genannt, dem nördlichen Durchlass der mittelalterlichen Stadtbefestigung.