August Wilhelm Iffland (1759-1814) war einer der berühmtesten deutschen Theaterschauspieler seiner Zeit und seit 1796 Generalintendant des Königlichen Nationaltheaters in Berlin. Er beauftragte Anton Graff mit seinem lebensgroßen ganzfigurigen Bildnis, das ihn in der Rolle des Pygmalion aus Jean-Jacques Rousseaus gleichnamigem Drama zeigte. Die im Porträt (und im Theaterstück) wiedergegebene Szene basiert auf einer antiken Historie der Metamorphosen des Ovid: Der Bildhauer Pygmalion hatte sich in Galatea, eine seiner Statuen, verliebt und erbat sich von Venus eine Frau, die ihr gleich sei. Venus zeigte Mitleid mit dem unglücklich Verliebten und erweckte die Statue zum Leben. Nach dem Tode Ifflands wurde das Bildnis 1814 auf der Ausstellung der Berliner Akademie der Künste gezeigt und von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erworben.
A. Bauer (2017)