Karl Ens (1832-1912) gründete 1899 mit seinen drei Söhnen eine Porzellanfabrik in Rudolstadt-Volkstedt. Bis 1936 verschaffte sich die Familie Ens Weltgeltung mit herausragenden Luxusporzellanen, die bis heute begehrte Sammelobjekte sind. Insbesondere die Konzentration auf künstlerisch hochwertige Tierplastiken brachten eine starke Nachfrage und Erfolg. Der Betrieb existierte mit teilweise großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten bis zum Konkurs 1992. Die Deckelvase in Amphorenform ist mit der "KVE"-Marke (Karl Ens Volkstedt) gekennzeichnet und gehört mit der Mod. Nr. 721 zu den frühen qualitätvollen Porzellanen. An der Wandung umlaufend ein Relief mit Darstellungen musizierender Grazien (Musen) sowie Putten und Früchten. Die antikisierende Gestaltung, eine für die Zeit um 1900 typische Neubelebung klassizistischer Elemente, wird betont durch die Gefäßform, den Kranz als Deckelhandhabe sowie der dezenten Staffierung von Reliefornamenten in Moosgrün. [Jeanette Lauterbach]
KVE-Marke in Blau, Mod. Nr. 721 eingeritzt, Malernr. "9." in Grün; Provenienz: Ankauf 2004