Das querformatige Blatt zeigt eine Ansicht des Martinsklosters bei Trier, von einer Moselinsel aus gesehen. Der Maler steht auf dem Niveau der Mosel, welche neben ihm bis zum rechten Bildrand zu sehen ist. Im Hintergrund steigen die Hügel auf dem westlichen Moselufer steil an, die Römerbrücke ist zu erahnen. Auf einer Insel vor dem Martinskloster liegen zwei Moselschiffe, die gerade instand gesetzt werden. Auf die Insel führt ein schmaler Steg aus Holzbrettern. Am Ufer steht eine kleine Gruppe von Männern und Frauen mit Körben. Der linke Bildrand wird von einer Häuserreihe mit hohen Giebeln begrenzt. Im Zentrum steht die Martinsmühle, die das Ufer mit der vorgelagerten Insel verbindet. Ein großer Rundbogen spannt sich über die Mosel und wird von einem Gittertor geschlossen. Sie wirkt wie ein Relikt aus der Vergangenheit und kontrastiert mit der Helligkeit der sie umgebenden Flusslandschaft.
Der englische Maler und Zeichner Clarkson Frederick Stanfield begann zunächst in England eine Lehre als Bühnenmaler, bis er nach vier Jahren Kriegsdienst auf einem Militärschiff ab 1820 regelmäßig als Bühnen-, Panorama- und Kunstmaler arbeitete. Seine Motive für die Bühnen- als auch für die Landschaftsmalerei fand Stanfield auf ausgedehnten Reisen im In- und Ausland, die ihn u.a. auch an die Mosel führten. Dort entstand die Lithografiemappe »Sketches on the Moselle, the Rhine and the Meuse«, die bei Moseltouristen sehr beliebt war.