Die Porträt-Tafel erinnert an das 40-jährige Jubiläum des Sedantages in Grimma. Sie zeigt die Porträts von 43 Kriegsveteranen. In der Bildmitte sind Kaiser Wilhelm I. und Friedrich August III. König von Sachsen zu sehen. Der Sedantag war ein Gedenktag, der im Deutschen Kaiserreich (1871–1918) jährlich um den 2. September gefeiert wurde. Er erinnerte an die Kapitulation der französischen Armee am 2. September 1870 nach der Schlacht bei der französischen Stadt Sedan. Auch in Grimma wurde die 40-jährige Wiederkehr dieses Tages mit einem Festakt begangen. Im Lehrerseminar fand ein öffentliches Schauturnen statt. Seminaroberlehrer Scheller hielt hierbei eine Ansprache. Die Sedanfeier in der Bürgerschule begann 6.00 Uhr in der Turnhalle. Hierzu waren Kriegsveteranen eingeladen. 8.00 Uhr trafen sich die Klassen am Kriegerdenkmal, auf dem die Namen der im Krieg Gefallenen verzeichnet waren. Es folgte ein Gang durch die Stadt über die Lange Str. zum Markt bis zum Nikolaiplatz. Am 3.9. hielten die drei Grimmaer Militärvereine zu Ehren ihrer Veteranen einen Kommers am Abend ab. Der Militärverein Grimma und Umgegend versammelte sich mit dem Husarenverein im Schützenhaussaal. Die Kriegsveteranen saßen an Ehrentafeln und hatten ihre Orden und Denkmünzen angelegt. Begleitet wurde die Feier von Musik, Gesang und Ansprachen. Am 4.9.1910 gab es um 13 Uhr im Rathaussaal eine öffentliche Festtafel zu Ehren der Veteranen. Dabei waren 98 Kriegsveteranen anwesend.