Zwischen 1957 und 1970 schuf Erich Kraemer zahlreiche abstrahierende und abstrakte Kompositionen, in denen er organische Formen und Strukturen aufnahm. Orientiert hat er sich dabei an vergrößerten Aufnahmen mikroskopischer Bilder von Pflanzen und Mikroorganismen. Er arbeitete mit gemalten Strukturen und Oberflächen und setzte plastische Elemente und Zusatzstoffe ein. Die Gestaltung einer reliefartigen Oberfläche und die Schaffung eines neuen, über den perspektivischen Raum hinausgehenden Eindrucks, ist auch das Thema der Komposition von 1967.
Erich Kraemer hat sich für Trier durch die Gründung der »Europäischen Akademie für Bildende Kunst« im Jahr 1977 verdient gemacht. Geboren wurde Kraemer 1930 in Trier, wo er 1994 starb. Seine künstlerische Ausbildung begann 1946 an der Werkkunstschule Trier bei Peter Krisam, der ihn stark in seiner frühen Schaffensphase beeinflusste. Sein Frühwerk ist geprägt von Stillleben, Landschaften und Porträts, von denen auch einige in der Ausstellung zu sehen sind. 1952 hielt Kraemer sich ein Jahr lang in Paris auf. Das Studium an der Académie Grande Chaumière prägte ihn sehr und führte zu einer Veränderung seines weiteren Schaffens.