Nach seinem Studium an der Trierer Werkkunstschule und der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart besuchte Erich Kraemer in den 1950er-Jahren die Académie de la Grande Chaumière in Paris. In den Museen und der dortigen Kunstszene machte er sich mit dem Kubismus und dem Tachismus, den beiden großen Impulsen der französischen Vor- und Nachkriegskunst, vertraut. Beide Richtungen gehen in den Werken Erich Kraemers eine Verbindung ein. Er kombiniert eine kubische Formsprache mit gestischen und haptischen Effekten, indem er materielle Strukturen in seine Malerei einarbeitet. Auf diese Weise erweitert er den Bildraum wie ein Relief.
Um einem breiten Publikum einen Zugang zur Vielfalt der modernen und aktuellen Kunst zu vermitteln, eröffnete er 1977, neben seiner Professur an der Hochschule Trier, eine Kunstakademie. Seine Idee lebt bis heute in der Europäischen Kunstakademie fort.