Der Reichsapfel wurde am 30. August 1900 im Grab Heinrichs III. (1016–1056) im Speyerer Dom gefunden. Die Kugel aus einer wachsartigen Masse sowie das aufgesetzte Holzkreuz sind mit gewachstem Leder überzogen, wobei der Lederüberzug des Kreuzes teilweise fehlt. Während die ältere Forschung davon ausging, das Kreuz bestehe aus Zedernholz und das Innere der Kugel aus Tragant, konnte eine Materialuntersuchung im Rahmen des Forschungsprojekts „Mobiles Kulturgut der Kaiser- und Königsgräber im Dom zu Speyer“ im Jahr 2011 die Materialien als einheimisches Weidenholz und Bienenwachs identifizieren. Aufgrund der Schlichtheit der Ausführung und der verwendeten Materialien handelt es sich bei dem Reichsapfel, wie bei allen königlichen Insignien in Gräbern des europäischen Mittelalters um eine reine Funeralinsignie. (Sabine Kaufmann)