Porträt von Christoph Willibald Gluck. Der deutsche Komponist ist hier als Brustbild im Halbprofil nach links gewandt dargestellt. Seinen Kopf hat er dem Betrachter zugewandt, sein Blick ist jedoch sinnend nach oben gerichtet. Er trägt einfache Kleidung.
Christoph Willibald Gluck gilt als Reformator der Oper. 1737 lernte er in Mailand das Wesen eines Orchesters kennen, wurde zum Komponisten ausgebildet und feierte dort bereits auf der Bühne erste Erfolge. Als nächstes zog er durch Europa und machte auch einen Abstecher nach London. Er ließ sich schließlich als Kapellmeister in Wien nieder; die Aufführung seiner "Antigono" in Rom 1756 brachte ihm den Titel Ritter des Goldenen Sporns, verliehen vom Papst, ein. Hier wendete sich von der Opera seria ab und der französischen komischen Oper zu, was Ausgangspunkt seiner Opernreform wurde.
Der in Leipzig und Nürnberg tätige Lazarus Gottlieb Sichling (1812-1863) hat dieses Blatt als Stahlstich gestochen. Als Vorlage kommt das Ölgemälde vom Franzosen Joseph Siffred Duplessis (1725-1802) in Frage. Es ist um 1775 entstanden und hängt heute im Kunsthistorischen Museum in Wien. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich in der Universitätsbibliothek in Leipzig, im Gleimhaus in Halberstadt und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Außerdem gibt es vergleichbare Varianten in der Stiftung Händel-Haus: BS-III 76, BS-III 77 und BS-III 177. Zum Blatt gibt es auch Dubletten in der Stiftung Händel-Haus (vgl. BS-III 376).
Signatur: gem. von. J. Duplessis. gest. v. L. Sichling. Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. / Druck von F. A. Brockhaus.
Beschriftung: JOH. CHR.PH v. GLUCK.