Die Welta Sica ist eine Bakelit-Boxkamera, ausgestattet mit Achromat 1:7,7/10,5 cm oder WEFO Sicar 1:7,7/10,5 cm, Spiegelsucher, Einfachverschluß mit 2 bzw. 3 Momentzeiten(1/25s, 1:50s, 1/100s) und B sowie drei Blendenstufen. Hergestellt wurde die Welta Sica etwa um 1950 vom Welta-Kamera-Werk Freital.
Seit 1914 existierte in Hainsberg das Weeka-Kamera-Werk, gegründet von Walter Waurich und Theodor Weber. Verschiedene Plattenkameras wurden gebaut. Das bestehende Warenzeichen Welta führte 1919 zur Umbenennung in Welta-Kamera-Werk. Es wurden nach wie vor Platten- und Rollfilmkameras für den Amateurbedarf produziert. Um etwa 1925 wurde die Dubla Zweiverschlusskamera hergestellt, eine hochwertige querformatige Plattenkamera 9x12 cm mit dreifachem Auszug, mit Compur-Objektverschluss und mit zusätzlichem Schlitzverschluss bis 1/1000s. Erst 1933 kam es zur zur zweiäugigen Spiegelreflexkamera Perfekta 6x6. Weitere Entwicklungen waren Superfekta (1935), Welti (1935), Weltini (1937), Weltix (1939) und Weltax (1939). Im Juni 1945 wurde die Fabrik demontiert und 1946 enteignet. Ab 1947 wurden die Vorkriegsmodelle Weltax 6x6 und Welti 24x36 wieder gebaut. Erste Neuentwicklung nach dem 2. Weltkrieg war die seltene Sica-Box (um 1950). Ab 1957 wurde die Belmira des früheren Belca-Werks bei Welta gefertigt und ab 1958 die unter Walter Hennig konstruierte Orix produziert. 1959 wurden mehrere Kameraproduzenten, darunter auch die Welta-Kamera-Werke, zum VEB Kamera- und Kinowerke Dresden zusammengeschlossen.
Von Hans-Dieter Götz („Box-Cameras made in Germany“) wird die Kamera Welta Sica als „die seltenste unter den deutschen Box-Kameras“ bezeichnet.
Lit.: www.dresdner-kameras.de und Wikipedia: Weeka-Kamera-Werk
Die Kamera ist eine Spende von Kurt Bullmann (1920-2009) und Renate Schwartz.