Porträt von Leopold von Anhalt-Köthen. Der deutsche Fürst ist hier im Profil nach rechts gewandt als Halbfigur dargestellt. Sein Kopf ist gedreht und er schaut den Betrachter hochmütig an. Er scheint an einer Brüstung zu stehen, auf der er auch seine rechte Hand abgelegt hat. Sein Hermelinumhang und seine langen gelockten Haare flattern im Wind, unter dem Umhang erkennt man einen teil einer Rüstung, und das, obwohl der Fürst nie im Krieg war.
Leopold von Anhalt-Köthen stammte aus dem Haus der Askanier und war ein lebenslanger Förderer von Johann Sebastian Bach. Er selbst spielte Violine und Cembalo. Bereits auf seinen ersten Reisen nach Den Haag, London, Italien erkannte er seine Liebe zur Musik. Nach seiner Rückkehr beschloss er die Köthener Hofmusik zu gründen, die Musiker dazu kamen von der 1713 aufgelösten Berliner Hofkapelle.
Das Kürzel "M. B. sc." unten links am Motivrand wird von vielen Sammlungen als Martin Bernigeroth angesehen. Das beschnittene Blatt wurde als Kupferstich ausgeführt. Eine direkte Vorlage ist nicht bekannt. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich in den Kunstsammlungen der Veste Coburg, in der Staatsbibliothek zu Berlin und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Da Leopold 1715 volljährig und erst 1716 als „reg. Fürst“ eingesetzt wurde, können wir die Entstehung des Blattes auf die Jahre zwischen 1716 und 1728 einschränken.
Signatur: M. B. sc.
Beschriftung: Leopoldus Regierender Fürst zu Anhalt Cöthen.