Rudolf Großmann widmete sich als Grafiker vor allem der Buchillustration und Porträtkunst zu. Seine Druckgrafiken wurden in wichtigen deutschen Zeitschriften publiziert, so unter anderem in der satirischen Wochenzeitschrift "Simplicissimus", die sich gegen die wilhelminische Politik, das Militär und die Kirche richtete. Außerdem veröffentlichte er in der in der Zeitschrift "Die Schaffenden", welche von Paul Westheim und Gustav Kiepenheuer gegründet wurde und vor allem junge, zeitgenössische Kunst des innovativen Zeitgeistes unterstützte.
Im Jahr 1912 fertigte Großmann verschiedene Druckgrafiken an, die das Großstadtleben von Berlin zeigen, wo er zu diesem Zeitpunkt lebte. Neben zentralen und belebten Punkten der Stadt, wie dem Bahnhof Friedrichsstraße und dem Lustgarten, verbildlichte er hier die eher idyllische Vorstadt von Berlin, die sich durch einen unbebauten freien Blick auf die Landschaft mit Mühle und einer menschenleeren Umgebung kennzeichnet.