Porträt von Johann Gottlieb Fichte. Der deutsche Erzieher und Philosoph wird hier als Brustbild im Profil nach rechts gezeigt. Sein Blick ist leicht nach unten gerichtet. Er trägt einen Mantel mit hohem Kragen. Statt mit einer Perücke zeigt er sich hier mit schütterem Haar. Das Bildnis ist rechteckig gefasst.
Johann Gottlieb Fichte gilt neben Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus. Er begann ein Theologie-Studium an der Universität in Jena, wechselte jedoch kurze Zeit später zur Universität Leipzig. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten brachte er keinen Abschluss hervor und musste sich mit verschiedenen Hauslehrertätigkeiten von 1784 bis 1794 durchschlagen, bevor er von 1794 bis 1799 eine Professur in Jena bekam. 1799 bis 1805 arbeitete Fichte als Privatgelehrter in Berlin, danach folgte er 1805 einer Professur in Erlangen. Um 1810 wurde er für kurze Zeit erster Rektor der neu gegründeten Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin.
Der in Nürnberg geborene Radierer und Porträtzeichner Albrecht Fürchtegott Schultheiß (1823-1909) schuf dieses Bildnis als Stahlstich. Die Vorlage nahm er sich vom in Rom, Kassel, Berlin, Brüssel und Den Haag lebenden Maler Friedrich Bury (1763-1823). Weitere Exemplare des Blattes befinden sich im British Museum in London, im Halberstädter Gleimhaus, in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und in der Universitätsbibliothek von Leipzig. Alle Sammlungen sind sich einig, dass das Blatt um 1850 entstanden sei.
Signatur: gez. v. Büry. gest. v. A. Schultheis. Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig gedr. Th. Zehl jun. Leipzig
Beschriftung: J. G. FICHTE.