Dargestellt ist Elise Crola (1809-1879) im Alter von 50 Jahren. Das Portrait zeigt die sitzende Halbfigur in Dreiviertelansicht mit nach links gewendetem Oberkörper. Das Gesicht ist jedoch dem Betrachter zugewandt und schaut ihn aus großen, dunklen Augen an. Der schmale Mund ist geschlossen. Das dunkle gescheitelte Haar bildet an den Schläfen je eine große Locke. Der Kopf ist bedeckt mit einer schwarzen Spitzenhaube, die unter dem Kinn mit einer großen schwarzen Schleife gebunden ist. Ein Besatz aus weißen Rüschen rahmt das ernste Gesicht. Elise Crola trägt eine graue Jacke mit einem kleinen weißen Spitzenkragen und schwarzen Knöpfen. Der Hintergrund ist neutral in braun gehalten.
Die Signatur unten rechts verrät, dass das Bild 1860 von Joseph Adam Hartmann gemalt wurde.
Elisabeth Concordia Crola, geborene Fränkel, geschiedene Baronin von Weiher, wurde als Tochter eines kunstliebenden Bankiers am 28.9.1809 in Berlin geboren. Schon früh entwickelte sie künstlerisches Talent und erhielt Unterricht von Schadow. Sie zeichnete Porträts und Landschaften, modellierte zierlich ornamentiertes Tongeschirr, Vasen und Schalen. 1840 heiratete sie den Maler Georg Heinrich Crola und zog mit ihm nach Ilsenburg (Harz) wo sie später das Haus Mühlenstraße 16 erwarben („Crolahaus“). Aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor. Der älteste Sohn, Hugo Crola (1841-1910), war als Portrait- und Landschaftsmaler ein bedeutender Vertreter der Düsseldorfer Malerschule und Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. Sie starb am 8.7.1878 in Ilsenburg.