Pokal aus farblosem Glas, gewölbter Fuß mit versenktem sowie mattiertem Spitzblattfries. Angesetzt ein massiver Schaft aus einem facettierten Baluster zwischen Nodus und Trommelscheibe, jeweils mit Olivenschliff. Der Baluster wurde überdies mit einem eingestochenen Kranz aus Luftblasen dekoriert. Die Kuppa wiederholt am Ansatz den Spitzblattdekor vom Fuß und ist auf der Schauseite mit einem bekrönten Medaillon mit dem Profilbildnis der Königin Sophie Dorothea in Mattschnitt verziert, das rechts von einem Greifen gehalten wird. Der Mündungsrand trägt einen fein geblänkten Kugelfries.
Mehrere Gläser unterschiedlichster Gestaltung mit dem stereotypen Profilbildnis von Sophie Dorothea sind überliefert, hingegen weist ihr Bildnis stets nach rechts und nicht wie hier nach links. Daher dürfte die Fotografie spiegelverkehrt entwickelt worden sein. Ein formal sehr ähnliches Glas aus der Spätzeit der Potsdamer Glashütte, um 1735, verwahrt die Stiftung Stadtmuseum Berlin (Inv.-Nr. II 94/46 A) und gibt damit Hilfestellung bei der Datierung. Dieser Pokal stammt aus dem Nachlass eines Mitglieds des markbrandenburgischen Uradelsgeschlechts von der Hagen und ist publiziert.
Ehemals Sammlung von der Hagen, Schmiedeberg. Vermutlich Kriegsverlust 1945.
Foto: Erwin Schreyer (1943)
Lit.:
Erich Blunck (Hg.), Die Kunstdenkmäler des Kreises Angermünde, Berlin 1934, Abb. 194, S. 320.